Medien und Kinder: Tipps gegen übermäßigen Konsum
Eltern & Kind

Medien und Kinder: Tipps gegen übermäßigen Konsum

„Nur noch eine Folge. Bitte!“ Eltern sollten ihren Kindern einen kompetenten Umgang mit digitalen Medien zeigen. Das heißt nicht, jeden Tag strenge Verbote auszusprechen, sondern klare Regeln aufzustellen und offene Gespräche mit den Kindern zu führen. Aber wie gehe ich als Mutter oder Vater am besten vor?​​​​​​​

Zusammengefasst: Balance finden, ist wichtig

Digitale Medien gehören selbstverständlich zum Alltag von Kindern – aber wie viel ist zu viel? Viele Eltern plagen Unsicherheiten und der Alltag lässt sich oft nicht immer ideal mit Medienregeln verbinden. Pia Schulze-Zumkley berät beim pme Familienservice Eltern zum Thema Medienkonsum. Sie betont:
„Die größte Herausforderung ist, die richtige Balance zu finden – nicht zu streng, aber auch nicht zu locker. Medien gehören heute einfach dazu. Das Wichtigste ist, Eltern sollten ihre Kinder bei der Nutzung digitaler Medien begleiten!“

1. Wie viel Medienzeit ist für mein Kind gesund?

Digitale Medien begleiten Kinder und Jugendliche heute vom ersten Tag an. Laut miniKIM-Studie 2023 wachsen schon Zwei- bis Fünfjährige in Haushalten auf, in denen fast überall Internet (98 Prozent) und Smartphones (95 Prozent) verfügbar sind.
Rund ein Fünftel nutzt regelmäßig ein Tablet, jedes zehnte Kleinkind hat sogar Zugang zu einem eigenen Smartphone.

Im Grundschulalter das zeigt die KIM-Studie – nutzen schon 70 Prozent der Sechs- bis Dreizehnjährigen zumindest gelegentlich das Internet; mit steigendem Alter wächst der Anteil rapide: Bei den Zehn- bis Elfjährigen sind es schon 85 Prozent, bei den Zwölf- bis Dreizehnjährigen praktisch alle (99 Prozent). Auch der eigene Internetzugang wird immer selbstverständlicher.

Jugendliche zwischen zwölf und neunzehn Jahren (JIM-Studie 2024) besitzen fast alle ein Smartphone, sind im Schnitt mehr als drei Stunden täglich online und nutzen insbesondere WhatsApp, YouTube, Instagram und TikTok. Musik- und Videostreaming sowie KI-Anwendungen gehören inzwischen ebenso selbstverständlich zum Alltag, wie auch der Umgang mit Fake News und digitalen Risiken

 

"Die größte Herausforderung für Eltern ist es, die richtige Balance im Umgang mit digitalen Medien zu finden. Es nützt wenig, die Nutzung strikt zu verbieten oder unkontrolliert zuzulassen. Viel wichtiger ist, dass Medien zu unserem Alltag dazugehören und dass Kinder den Raum bekommen, Medien zu erleben – aber immer mit wachsamer Elternbegleitung und im Austausch darüber, was online und offline passiert."
Pia Schulze-Zumkley, Elternberaterin beim pme Familienservice

 

Es gibt Empfehlungen, wie lange und wie oft Kinder und Jugendliche je nach Altersgruppe Bildschirmmedien am Tag nutzen sollten:

  • Kleinkinder im Alter von 0 bis 3 Jahren sollten noch gar keine festen Zeiten für TV, Smartphone, Tablet oder Computer haben.
  • In der Altersgruppe von 3 bis 6 Jahren ist eine gemeinsame Nutzungszeit von 30 Minuten vorgesehen.
  • In der Altersgruppe von 6 bis 10 Jahren höchstens 45 bis 60 Minuten.
  • Für die 10- bis 13-Jährigen sollten ebenfalls etwa 60 Minuten Bildschirmzeit eingehalten werden, obwohl in dieser Altersgruppe Verhandlungsspielraum möglich ist.
  • Zwischen 13 und 17 Jahren ist es ratsam Nutzungszeiten immer noch abzusprechen, um Jugendliche vor übermäßiger Nutzung zu schützen.

Dennoch ist die Vorgabe von Richtwerten schwierig, da die familiären und persönlichen Situationen sehr unterschiedlich sind. Bei Jugendlichen sollte regelmäßig auf das Wohlbefinden geachtet werden und ob genügend Zeit für Schule, Ausbildung, Hobbys und Freunde bleibt. 

" Ich finde generelle Verbote von Social Media zum Beispiel total schwierig, denn Medienerziehung ist für mich vergleichbar mit Verkehrserziehung. Natürlich kann ich sagen: Instagram erst ab 16 Jahren, so wie der Führerschein erst ab 18 Jahren ist. Aber wie führe ich mein Kind heran? Im Auto lernt das Kind beim Mitfahren schon, was Verkehrszeichen bedeuten, was Rechts vor Links ist. Genau das wünsche ich mir auch für Medien.
​​​​​​​Deshalb bin ich kein Freund von Verboten, sondern von einer begleiteten Mediennutzung. In Familien, die das leben, wissen die Kinder wirklich, wie man sinnvoll und sicher damit umgehen kann.“
Pia Schulze-Zumkley, Elternberaterin beim pme Familienservice

 

2. Tipps für eine entspannte Handynutzung Ihres Kindes

Carline Krügl, systemische Beraterin und Coach, gibt Tipps, wie Sie entspannt eine vernünftige Handynutzung Ihres Kindes umsetzen können.

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3. Corona-Pandemie hat Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen verdoppelt

Als Ablenkung gegen Stress, Lagerkoller und Einsamkeit, boten digitale Medien in der Corona-Pandemie jungen Menschen vielseitige Nutzungsmöglichkeiten.

Die damit verbundenen Einschränkungen haben jedoch zu einem verstärkten Medienkonsum geführt. Das belegen Ergebnisse einer Studie der gesetzlichen Krankenkasse DAK aus dem Jahr 2022.

Demnach stieg seit 2019 die Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen an:

  • Etwa 2,2 Millionen Kinder und Jugendliche zeige ein Bezug auf Gaming, Social Media oder Streaming ein problematisches Nutzungsverhalten. Das heißt, sie sind von einer Mediensucht gefährdet oder bereits abhängig.
  • Etwa sechs Prozent der Minderjährigen sind abhängig von Computerspielen und sozialen Medien. Das sind deutschlandweit etwa 600.000 Jungen und Mädchen, wobei Jungen häufiger betroffen sind.
  • Die Zahl abhängiger Kinder und Jugendlicher bei Computerspielen stieg von 2,7 Prozent im Jahr 2019 auf 6,3 Prozent im Juni 2022. Bei Social Media verdoppelte sich die Mediensucht von 3,2 auf 6,7 Prozent.

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Was ist Mediensucht?

Als mediensüchtig gelten Personen, die exzessiv und über einen längeren Zeitraum Gebrauchsmedien nutzen. Dabei verlieren sie die Kontrolle über ein gesundes Nutzungsverhalten, ziehen sich aus anderen Lebensbereichen zurück, vernachlässigen reale soziale Kontakte und das alltägliche Leben.

Trotz negativer Folgen ihres übermäßigen Konsums setzen Betroffene ihr Verhalten fort.

Quelle: Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz 

 

4. Wie viel Medien braucht ein Kind?

Das richtige Maß für Mediennutzung festzulegen kann bei gleichem Alter von Kind zu Kind anders sein.

Jedes Kind lässt sich unterschiedlich stark von Medieninhalten beeinflussen. Bevor sich Eltern an festen Vorgaben orientieren, sollten sie ihr Kind gut im Blick behalten. Wie geht es meinem Kind nach der Medienzeit? Wirkt es nach dem Fernsehen oder nach Computerspielen teilnahmslos, überdreht oder aggressiv?

"Alltagsaufgaben werden vernachlässigt, wenn Zeit am Bildschirm wichtiger ist als die Freunde, die Hobbys, der Verein – wenn das vernachlässigt wird. Wenn man sonst mit Leidenschaft dabei war, aber jetzt daddelt und nicht pünktlich losgeht."
Pia Schulze-Zumkley, Elternberaterin beim pme Familienservice

Die DAK-Präventionsoffensive „Mediensucht 2020“ zeigt fünf Anzeichen, woran man einen ungesunden Umgang mit digitalen Medien bei Kindern erkennen kann.

5. Fünf Anzeichen für einen ungesunden Umgang mit digitalen Medien

1. Zu viel, zu lange, zu intensiv

Erst am PC spielen, dann die Lieblingsserie schauen und zwischendurch immer wieder mit dem Smartphone die Social-Media-Kanäle checken oder Nachrichten beantworten: Der Einsatz digitaler Medien im Alltag ist vielfältig. Eltern sollten daher die Nutzungsfrequenz und die Nutzungsdauer ihrer Kinder im Blick behalten.

2. Verminderte Leistungsfähigkeit

Kinder, die Medien sehr intensiv nutzen, können zum Teil müde, schlapp oder abwesend wirken. Dauerhaft kann dieser Zustand negative Folgen für die Schule mit sich bringen.

3. Beeinträchtigung von Familienleben und Freundschaften

Ein weiteres Anzeichen ungesunder Mediennutzung ist, wenn die gemeinsame Familienzeit darunter leidet oder Verabredungen in der realen Welt vernachlässigt werden. Wenn ein Kind das Interesse an gemeinsamen Aktivitäten verliert, schnell in den virtuellen Raum zurück möchte oder sich kaum noch mit Freunden trifft, kann das zu sozialer Isolation führen.

4. Vernachlässigung anderer Hobbys

Dass Kinder ihre Hobbys wechseln und sich Interessen verschieben ist völlig normal. Wird das Hobby allerdings durch erhöhte Mediennutzung vernachlässigt, sollten Eltern genauer hinschauen.

5. Psychische Auffälligkeiten

Medienkonsum wird ungesund, wenn Kinder schnell nervös werden, sobald sie nicht an das Smartphone, das Tablet oder den PC können oder dürfen. Manche Kinder sind dann schnell gereizt oder werden aggressiv.

6. Mediennutzungszeit: Sechs Tipps für Eltern für einen gesunden Umgang

"Die Kinder müssen von Anfang an lernen, Medien richtig zu nutzen. Und das beginnt bei uns Eltern: Wie benutze ich Medien? Bin ich selbst ein Vorbild, zum Beispiel im Hinblick auf die Medienzeit? Wenn ich selbst am iPad bin, während die Kinder die Spielkonsole ausschalten sollen, ist das für sie schwer nachvollziehbar.“
​​​​​​​Pia Schulze-Zumkley, Elternberaterin beim pme Familienservice

1. Wochenzeit statt Tageszeit vereinbaren

Bei älteren Kindern ab zehn Jahren empfiehlt es sich, mehr Verantwortung für die Einteilung der Medienzeit zu übergeben. Dafür können Eltern ein wöchentliches Zeitkontingent vereinbaren. Ist die vereinbarte Zeit bereits nach zwei Tagen verbraucht, bleiben die Bildschirme für die restliche Woche aus. So können Kinder ihre eigenen Erfahrungen im Zeitmanagement machen, indem sie Ressourcen vorausschauend einteilen müssen.

2. Bildschirmzeiten festlegen und auf Einhaltung achten

Feste Zeiten einzuführen und diese auch einzuhalten schafft für Kinder und Jugendliche Orientierung und Verlässlichkeit. Besonders bei kleineren Kindern bietet sich an, einen Wecker zu stellen, der klingelt, sobald die vereinbarte Zeit abgelaufen ist. So bekommen sie ein Gefühl für die Zeit, die bereits vergangen ist.

Auch kann mit dem Kind besprochen werden, zu welchen Uhrzeiten der Konsum von Medien besser geeignet ist. Bei älteren Kindern können Zeitbegrenzungen im Betriebssystem verankert werden, so dass das Gerät oder das Programm sich automatisch abschaltet. Besser ist jedoch, wenn Kinder lernen, sich an die Absprachen zu halten.

3. Bildschirmzeiten für Schule nicht einbeziehen

Schulkinder benötigen digitale Medien teilweise zum Lernen oder für Hausaufgaben. Diese Zeit sollten Eltern nicht in die fest vereinbarte Bildschirmzeit einbeziehen. Denn hier erfüllen die Medien einen anderen Zweck. Die freie Bildschirmzeit ist fürs Entdecken, für Austausch, Spaß und Unterhaltung da.

4. Medienfreie Zeiten und Orte festlegen

Digitale Medien begleiten uns im Alltag. Gerade deshalb kann es für Familien von Vorteil sein, gezielt medienfreie Zeiten und Orte zu schaffen. Besonders beliebt ist die Regel, dass alle Familienmitglieder am Esstisch die Smartphones wegpacken. Andere Möglichkeiten sind zum Beispiel, zwei Stunden vor der Nachtruhe keine Computerspiele mehr zu spielen oder erst nach den Hausaufgaben die Lieblingsserie anzuschauen.

5. Analoge Aktivitäten fördern

Es ist wichtig, Kindern zu zeigen, welche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung es außerhalb der virtuellen Welt gibt. Wenn Langeweile aufkommt, muss nicht gleich der Fernseher eingeschaltet werden. Das freie Spiel in der Natur, Baden, Wandern oder Tiere entdecken bringt auch Spaß, Freude und Unterhaltung.

6. Vorbild sein

Zuletzt sollten Eltern auch auf ihr eigenes Mediennutzungsverhalten achten. Wie oft greife ich zum Smartphone? Läuft der Fernseher ununterbrochen im Hintergrund? Surfe ich pausenlos im Internet oder scrolle rauf und runter durch Social-Media-Kanäle?

7. Weitere Informationen zu Mediennutzungszeiten

Kindergesundheit-info.de

Klicksafe.de

FAQ: Medienkonsum bei Kindern

Wie viel Bildschirmzeit ist für Kinder gesund?

Für Kinder bis 6 Jahre empfehlen Expert:innen maximal 30 Minuten täglich, Grundschulkinder bis zu 60 Minuten. Bei Jugendlichen sollte die Medienzeit gemeinsam mit ihnen besprochen und regelmäßig überprüft werden.

Sollten Eltern Social Media oder Smartphones komplett verbieten?

Strikte Verbote sind selten dauerhaft wirksam. Es hilft, Kinder aktiv zu begleiten, gemeinsam Regeln zu entwickeln und Gefahren zu erklären.

Woran erkenne ich eine problematische Mediennutzung?

Achten Sie darauf, ob Ihr Kind Freunde, Hobbys oder wichtige Aufgaben wegen digitaler Medien vernachlässigt. Werden frühere Interessen verdrängt, ist das ein Warnsignal.

Wie kann mein Kind selbst lernen, Medienzeiten einzuhalten?

Entwickeln Sie gemeinsam feste Regeln und Routinen und bleiben Sie konsequent. Zeitlimits und medienfreie Räume im Familienalltag helfen dabei.

Was tun, wenn ich als Elternteil unsicher bin?

Suchen Sie Rat bei Beratungsstellen, tauschen Sie sich mit anderen Eltern aus und informieren Sie sich auf geeigneten Ratgeberseiten wie schau-hin.info oder medien-kindersicher.de.

null Urlaub für pflegende Angehörige: So gehts

Alte Frau im Rollstuhl
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Urlaub für pflegende Angehörige? So geht’s!

Auch pflegende Angehörige können Urlaub nehmen. Wie, erklärt Eldercare-Experte Jürgen Griesbeck.

Immer für andere da, immer einsatzbereit: Knapp 1,4 Millionen Menschen in Deutschland pflegen Angehörige wie etwa ihre Eltern zuhause. Da bleibt oft wenig Zeit für Erholung. Was viele nicht wissen: Die Pflegekassen übernehmen in einem bestimmten Rahmen die Kosten für eine alternative Pflege, damit Pflegende eine Auszeit nehmen können.

Bei Urlaub: Ersatz- oder Kurzzeitpflege

Für die alternative Betreuung während des Urlaubs gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Sie können eine private Vertretung organisieren. Sofern die Person nicht mit dem Pflegebedürftigen verwandt ist, bekommt sie für die Betreuung Geld von der Pflegeversicherung.
  • Sie können einen ambulanten Dienst beauftragen. Die Pflegekasse bezahlt in diesem Fall für drei Besuche am Tag – morgens, mittags und abends.
  • Die oder der Pflegebedürftige kann in einem Kurzzeitpflegeheim betreut werden.

Die Pflegeversicherung bezahlt die Kosten für die alternative Betreuung zusätzlich zum regulären Betreuungsgeld. Pflegende Angehörige haben also keinerlei finanzielle Einbußen.

Gut zu wissen!

Ersatzpflege wegen Urlaub kann erst beantragt werden, wenn der Pflegebedürftige zuvor mindestens sechs Monate zu Hause gepflegt wurde. Ob von einer oder von unterschiedlichen Personen ist dabei unerheblich. Diese sogenannte Vorpflegezeit entfällt bei Pflegebedürftigen, die zu Beginn der Ersatzpflege Pflegegrad 4 oder 5 haben und jünger als 25 Jahre sind.

Bei Krankheit: Verhinderungspflege

Auch bei Krankheit der Pflegeperson bezahlt die Pflegekasse eine alternative Betreuung. In diesem Fall spricht man von Verhinderungspflege. Anders als Ersatzpflege wegen Urlaub, für die zuvor sechs Monate lang betreut werden muss, kann Verhinderungspflege sofort bei Erkrankung der Pflegeperson beantragt werden. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Zum einen die stundenweise Betreuung zuhause oder die Kurzzeitpflege in einem Heim.

Wer hat Anspruch auf die Leistungen?

Anspruch auf Ersatz- bzw. Verhinderungspflege sowie Kurzzeitpflege haben Pflegebedürftige mit mindestens Pflegegrad 2. Ersatz- oder Verhinderungspflege kann nur von privat pflegenden Angehörigen sowie Nachbarn oder Freunden beantragt werden, nicht aber von gewerbsmäßig Pflegenden.

Wie viel wird bezahlt?

Pflegebedürftige haben einen gesetzlichen Anspruch darauf, dass ihre Kasse ihnen die Kosten für Ersatz- sowie Kurzzeitpflege bis zu einem Betrag von jeweils 1612 Euro pro Kalenderjahr erstattet. Die Ersatzpflege kann für einen Zeitraum von sechs Wochen - dies entspricht 42 Kalendertagen - in Anspruch genommen werden, bei der Kurzzeitpflege sind es acht Wochen, also 56 Kalendertage. Die Mittel aus beiden Töpfen können miteinander kombiniert werden: Wer nur die Kurzzeitpflege in Anspruch nimmt, kann hierfür auch das gesamt Budget für die Verhinderungspflege abrufen und den Leistungsanspruch auf 3.224 Euro aufstocken. Umgekehrt können Versicherte, die sich für die Verhinderungspflege entscheiden, auch das Budget für die Kurzzeitpflege nutzen - in diesem Fall allerdings nur zu maximal 50 Prozent, was den Leistungsbetrag auf 2.418 Euro pro Kalenderjahr begrenzt.

Mit welchem zeitlichen Vorlauf ist zu rechnen?

Bei der Urlaubsplanung empfiehlt es sich, antizyklisch zu denken: Die Mehrheit der Deutschen macht in den Sommer- und in den Weihnachtsferien Urlaub. Und so sind zu diesen Zeiten auch die Pflegedienste und Kurzzeitpflegeheime in ihren Kapazitäten eingeschränkt. Leichter wird die Suche nach alternativer Pflege außerhalb der Ferienzeiten.

 Mein Tipp

"Ich kann allen pflegenden Angehörigen nur empfehlen, sich diese von der Pflegekasse finanzierte Auszeit zu nehmen. Sie können Energie auftanken und einmal Abstand zum Pflegealltag gewinnen. Auch für Pflegebedürftige ist die Ersatz- oder Kurzzeitpflege oft eine interessante und bereichernde Erfahrung. Gerade die Kurzzeitpflege bietet sich an, um unverbindlich und für kurze Zeit das Wohnen im Heim kennenzulernen."

Jürgen Griesbeck, Produktverantwortlicher Homecare-Eldercare, pme Familienservice Gruppe

 

pme Familienservice Gruppe – Ihr EAP-Anbieter seit 1991

Im Auftrag von mehr als 900 Arbeitgebern unterstützt die pme Familienservice Gruppe Beschäftigte, Beruf und Privatleben gelingend zu vereinbaren und mit freiem Kopf arbeiten zu können.
Die pme Familienservice Gruppe steht Berufstätigen bei Krisen zur Seite, z.B. bei Konflikten am Arbeitsplatz, Sucht- oder Partnerschaftsproblemen. Mit einem Homecare-Eldercare-Service entlastet sie Berufstätige bei der Organisation und Finanzierung von Pflegedienstleistungen und bietet psychosoziale Unterstützung. Im Rahmen der pme Akademie werden Seminare, Workshops und Coachings zum Themenkomplex Personalführung und Personalentwicklung angeboten.
Mehr über die pme Familienservice Gruppe erfahren Sie hier: www.familienservice.de/wer-wir-sind

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